Bitte kaufen Sie keine Kaninchen vor der 8. Lebenswoche, besser noch ab der 10. Lebenswoche. Im Idealfall haben die Zwergkaninchen dann die Grundimpfungen erhalten und können mit vollem Schutz ins neue Heim ziehen.
Je kleiner die Zwerge, umso größer die Anziehung. Leider hat dies meistens fatale Folgen!
Eine zu frühe Trennung vom Muttertier und der gewohnten Umgebung ist eine große Belastung für das kleine Kaninchen. Es fehlt ein großer Teil der Prägung, denn alles Wichtige lernt der Zwerg in den ersten Wochen von seiner Mutter. Um im späteren Leben zu Recht zu kommen, sind die ersten Wochen die wichtigste. Eine ordentliche Aufzuchtphase beim Muttertier sollte min. bis zur 8. Lebenswoche andauern. Bei uns verlassen die kleinen Ihre Mama sogar erst in der 10. Lebenswoche.
In diesem Alter wiegen die Zwergkaninchen je nach Rasse ca. 500 g – 800 g.
Denn jeder gute Züchter besitzt eine Waage.
Der Kauf im Zoofachgeschäft
Es spricht natürlich nichts dagegen ein Kaninchen im Zoofachgeschäft zu kaufen, wenn kein guter Züchter in unmittelbarer Nähe ist. Leider gibt es nur noch wenige Zoofachgeschäfte mit geschultem Fachpersonal.
Die Nachteile bestehen darin, dass Sie keine Informationen über die Eltern erfahren, keine genauen Abstammungen wissen und meist nicht einmal das genaue Alter bekannt ist. Sie können nicht nachverfolgen, wo und wie Ihr Tier aufgezogen wurde. Das größte Risiko ist allerdings, dass die kleinen zum Großteil ungeimpft angeboten werden, was im Zeitalter von Myxomatose, RDH und RDH II absolut unverantwortlich ist.
Die Tiere haben im Geschäft keine Bezugsperson, ständigen Stress durch die Kunden und keine Rückzugsmöglichkeiten. Die Tiere werden dadurch ängstlich, meist verhaltensgestört und krankheitsanfällig.
Achten Sie auf die Hygiene, Futter, Bestandswechsel und das Verhalten der Jungtiere.Ein gutes Fachgeschäft kann Ihnen Auskunft über die Herkunft, das Alter und die Abstammungen geben.Im guten Geschäft wird gezeigt ob das Tier eine saubere Afterregion, klare Augen, gesund aussehendes Fell, gesunde Zähne und das gewünschte Geschlecht hat.
Der Kauf beim Züchter
Die Vorteile: Sie holen Ihr Kaninchen direkt vom Geburtsort ab, sehen die Stallanlage (Aufzucht) und die Elterntiere und deren Züchter. Das Kaninchen kann direkt vom Geburtsort ohne Zwischenstationen bei Ihnen gesund und munter einziehen.
Hierbei ist jedoch zwischen Vereinszüchtern, genehmigten Züchtern, gewerblichen Züchtern und Hobbyzüchtern zu unterscheiden.
Der Kauf bei einem "Hobbyzüchter"
Kleine aber feine Hobbyzucht mit wenigen Kaninchen. Großer Nachteil: Die Garantie und Gewährleistung wird von den meisten Hobbyzüchtern abgelehnt (siehe unten Garantie und Gewährleistung).
Leider werden diese Anlagen nicht kontrolliert, was zur Folge hat, dass die Auflagen für Züchter nicht, oder nur teilweise eingehalten werden. Selten sind die Tiere so tierärztlich betreut, wie in einer anerkannten Zucht. Meist bekommen die Zucht- und Jungtiere keine Schutzimpfungen oder sonstigen tierärztlichen Untersuchungen, die für einen gesunden Bestand wichtig und unerlässlich sind.
Was ist eine Hobbyzucht?
Eine Hobbyzucht darf nicht über 2000,00 € Umsatz oder 100 Kaninchen im Jahr kommen, ansonsten ist es anmelde- und genehmigungspflichtig.
Des Weiteren dürfen die Ställe nicht über 5m³ kommen, sonst muss die Zucht ebenfalls angemeldet werden.
Der Kauf bei einem "gewerblichen Züchter"
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Der gewerbliche Züchter hat sein "Hobby" zum Beruf gemacht.
Was ist eine gewerbliche Zucht?
Der gewerbliche Züchter darf über 100 Kaninchen im Jahr verkaufen und natürlich mehr als 2000 € einnehmen. Die Stallanlage ist baugenehmigungspflichtig und muss beantragt werden. Der Züchter muss die Sachkunde nachweisen z.B. beim BNA (Bundesverband für fachgerechten Natur- und Artenschutz). Die Zucht wird vom Veterinäramt regelmäßig kontrolliert und die Kaninchen werden nach dem aktuellen Tierschutzgesetzt (TVT) gehalten.
Wir sind Züchter, die sich auf die kleinbleibenden Rassen spezialisiert haben und unsere Kaninchen nur an den Endkunden verkaufen. Bei uns bekommen Sie Garantie und Gewährleistung auf die Kaninchen.
Der Vereinszüchter
Er züchtet nicht für den Verkauf, sondern für die Ausstellung.
Was ein Vereinszüchter?
Ein Vereinszüchter züchtet für den Rassestandart und gehört einem deutschen Verein an. Seine Kaninchen sind alle tätowiert und eingetragen beim Zuchtverein. Er züchtet für Ausstellungen und gibt ab und zu Kaninchen ab.
Der Kauf im Internet
Auf folgende Punkte sollten Sie achten:
Die Internetseite sollte ein Impressum mit voller Anschrift, Telefonnummer und kompletten Namen haben.
Dieser Züchter sollte den §11 des Tierschutzgesetzes haben und gewerblich angemeldet sein, sodass Sie Garantie- und Gewährleistungsansprüche haben. Lassen Sie es sich zeigen, denn schreiben und erzählen kann man viel.
Kaufen Sie niemals einen Zwerg im Internet, wenn Sie keine Garantie von diesem Züchter bekommen. Ist er Ihnen nicht bereit eine Quittung für die Tiere auszustellen. Finger weg!
Ein Tierversand sollte nur in absoluten Notfällen erfolgen, denn es ist eine Tortur für die Kaninchen.
Garantie und Gewährleistung.
Jeder der Tiere verkauft, egal ob privater Anbieter, gewerblicher Züchter oder Zoofachgeschäft ist verpflichtet, Ihnen eine Garantie für Ihre Zwergkaninchen, It. BGB und nach dem Urteil des BGH einzuräumen. Das heißt, eine Garantie für den mangelfreien Gesundheitszustand während der Aufzuchtphase und bis zum Kauf.
Fazit
Ein guter Züchter, egal welcher Art, zeigt Ihnen in jedem Fall seine stets saubere Kaninchenzucht. Ein verantwortungsvoller Züchter hat den §11 des Tierschutzgesetzes, sowie die gesetzliche Zuchterlaubnis und ist je nach Zuchtziel in deutschen Vereinen organisiert. Den Sachkundenachweis und die Zuchterlaubnis hat der Züchter für Sie sichtbar ausgehangen und natürlich das Gewerbe beim zuständigen Finanzamt angemeldet.
Den Stellenwert der Kaninchenzucht und Qualität der Zuchttiere sieht man an der Aufzucht. Die Jungtiere sind gesund, robust und zutraulich, die Ställe sind sauber und es herrschen ordentliche Verhältnisse. Der Preis eines Kaninchens errechnet sich aus der Futterqualität, den Pflegemittel, den Kosten der regelmäßigen Schutzimpfungen, der ordentlichen Aufzucht und nicht zu vergessen, die Qualität der Zuchttiere. Somit kostet derzeit ein Zwergkaninchen bei einem guten Züchter je nach Alter ab 45€ ohne Impfungen.
Die Vergesellschaftung
Kaninchen sind Gruppentiere, welche immer in Gruppen gehalten werden. Einzelhaltung ist für Kaninchen nicht artgerecht! Eine Gruppe besteht mindestens aus 2 Tieren. Es ist wichtig, dass die Gruppen aus unterschiedlichen Geschlechtern bestehen. Folgende Beispiele sind für Gruppen empfehlenswert:
Eine Gruppe aus 2 Tieren: 1 Rammler + 1 Häsin
Eine Gruppe aus 3 Tieren: 2 Rammler + 1 Häsin
Eine Gruppe aus 4 Tieren: 2 Rammler + 2 Häsinnen
Um eine funktionieren Gruppe von mehreren Kaninchen zu erstellen, oder ein fremdes Kaninchen in eine intakte Gruppe zu integrieren, führt man die sogenannte "Vergesellschaftung" durch. Dabei macht man es den Kaninchen möglichst einfach, die "neuen" Partner zu akzeptieren. Da Kaninchen ihr "Revier" gegen fremde Kaninchen verteidigen, muss man einige Punkte beachten, um eine ordentliche Vergesellschaftung durchzuführen.
Geht es ohne Vergesellschaftung?
Auf eine Vergesellschaftung kann verzichtet werden, wenn die Kaninchen vor der Geschlechtsreife zusammengesetzt werden und sich möglichst früh aneinander gewöhnen können. Daher empfiehlt sich immer, ein Pärchen (Häsin + kastrierter Rammler) mit ca. 10 Wochen zu kaufen und zusammenzusetzen. Alternativ kann man auch auf eine Vergesellschaftung verzichten, wenn sich die Kaninchengruppe bereits versteht.
Sollte man jedoch eine intakte Gruppe erweitern, oder 2 einzelne Kaninchen zusammensetzen, so wird eine Vergesellschaftung erforderlich sein.
Man sollte niemals das "neue" Kaninchen in das bestehende Gehege setzen, ohne die folgenden Punkte anzuwenden, denn das endet nicht selten in extremen Revierkämpfen, welche größtenteils blutig und mit schwerwiegenden Folgen enden.
Methode 1: Zusammenführung außerhalb des Revieres
Diese Methode ist besonders gut für Kaninchen-Anfänger oder Menschen geeignet, die etwas ängstlich an die Vergesellschaftung gehen. Zudem birgt sie die höchsten Erfolgschancen gegenüber anderen Zusammenführungs-Methoden. Dadurch läuft die Rangordnungsklärung nachher entspannter und weniger gefährlich ab.
Die Zusammenführung der Kaninchen muss bei dieser Methode auf einen neutralen Boden durchgeführt werden, damit sie das andere Kaninchen nicht als Revier-Eindringling wahrnehmen. Wichtig ist, dass die Kaninchen gleichzeitig dort abgesetzt werden.
Natürlich sollte in diesem Gebiet genug Futter wie z.B. Heu und Frischfutter, aber auch neue Unterschlüpfe angeboten werden. Bei den Unterschlüpfen ist darauf zu achten, dass kein Kaninchen in die Enge getrieben werden kann (z.B. weil ein Häuschen nur einen Eingang hat). Als Unterschlüpfe sind Weidebrücken dafür ideal.
Die Kaninchen klären nun außerhalb ihres Revieres die Rangordnung indem sie kämpfen, rammeln und Fell ausreißen. Meist kommt es auch zu Jagereien und Streitereien.
Dieses Verhalten ist ganz normal und nötig, damit die Rangordnung geklärt werden kann. Nur mit geklärter Rangordnung ist nachher ein harmonisches Zusammenleben möglich. Die ersten Stunden sollte man dabei bleiben oder sehr oft nach ihnen schauen, um gegebenenfalls eingreifen zu können, falls sie sich ineinander verbeißen (Decke drüber oder dazwischen werfen bzw. sie erschrecken und wieder weiter kämpfen lassen). Man sollte ebenfalls eingreifen, wenn eines der Kaninchen extrem unter der Zusammenführung leidet (nichts mehr frisst, mit Kopf gegen das Gitter oder die Wand da sitzt etc.) und durch das andere weiter gequält wird, oder wenn es zu ernsthaften Verletzungen kommt, so dass man den Tierarzt aufsuchen muss.
Es kann mehrere Wochen dauern, bis sie sich beruhigt haben und sich vertragen. Wenn sie zusammen fressen und nebeneinander sitzen, können sie zurück ins alte Gehege ziehen (altes Revier eines Tieres). Das alte Gehege sollte zuvor eine Grund-Reinigung mit Essigwasser bekommen, für den Übergang verwendet man erst einmal nur neutrale Gegenstände/Einrichtung und räumt die Gehegeaufteilung etwas um. Es kann noch mal zu leichten Auseinandersetzungen kommen, wenn die Kaninchen in das alte Revier umziehen. Diese legen sich sehr schnell wieder.
Methode 2: Heimweg/Transportbox
Diese Methode ist ideal für den Transport eines zugekauften Kaninchen vom Züchter nach Hause. Die Käufer bringen das vorhandene Tier in einer ausreichend großen Transportbox mit zum Züchter, um das "neue" Kaninchen dabei zu setzen und gemeinsam nach Hause zu fahren. Der Stressmoment der Autofahrt schweißt beide Tiere zusammen. Im neuen Zuhause angekommen, würden wir empfehlen, die beiden in einem neutralen Gehege weiter kennenlernen zu lassen. Im Anschluss, wenn alles gut geklappt hat, beide zusammen dann in den frisch gereinigten Stall.
Methode 3: Neutrales Treffen mit Unterbrechungen
Eine weitere Möglichkeit ist es, die Kaninchen z.B. nachts in ihre alten Gehege zu setzen (nicht eines der Kaninchen im neutralen Gebiet lassen!) und tagsüber, unter Beobachtung (möglichst lange täglich) zusammen ins neutrale Gebiet zu verfrachten. Nachteile dieser Methode sind, dass zum einen nach jeder Trennung wieder etwas angespannter "gekämpft" wird und zum anderen, dass die Vergesellschaftung etwas länger dauert als würden sie durchgehend zusammen sein. Zudem scheitert diese Vergesellschaftungs-Form häufiger als die anderen Methoden ohne Unterbrechungen. Sie ist eher für erfahrenere Halter empfehlenswert. Der große Vorteil ist, dass man kein mardersicheres neutrales Gebiet braucht, sondern sie z.B. einfach nur tagsüber ins neutrale Gebiet setzen kann.
Methode 4: Nebeneinander leben in sehr großem Gebiet
(Diese Methode ist nur bei freier Gartenhaltung oder freier Wohnungshaltung möglich)
Wenn die Kaninchen auf mindestens 150m² frei leben, kann man sie auch direkt im Revier vergesellschaften. Dabei sollte aber auf das neue Kaninchen (Revier-Eindringling) geachtet werden, damit es nicht zu sehr darunter leidet. Die Kaninchen sollten sich gut aus dem Weg gehen können.
Methode 5: Gitter an Gitter (Käfig an Käfig)
Oft wird empfohlen, zwei Käfige oder Gehege nebeneinander zu stellen. So eine Vergesellschaftungs-Methode gelingt aber nur, wenn die Kaninchen sehr schüchtern sind und wenig Aggressionen anstauen. Ansonsten kann es zu heftigen Kämpfen kommen, wenn sie immer Gitter an Gitter leben und plötzlich zusammen gelassen werden, denn dann entladen sie alle durch das Gitter angestauten Aggressionen (sie möchten ihre Rangordnung klären, es klappt aber nicht) auf einmal und es kommt zu üblen Verletzungen. Empfehlenswert ist die Methode für behinderte Kaninchen, die den Rangkämpfen nicht gewachsen sind. Oft hilft es, die Gehege und Einrichtungen regelmäßig zu tauschen, also das Kaninchen ins andere Gehege zu setzen, damit sie sich an den Duft des anderen gewöhnen. Auch bei extremen Fällen kann eine solche Vergesellschaftung manchmal ein letzter Ausweg sein, da so keine Verletzungen möglich sind (z.B. bei Angstbeißern), dann sollte man allerdings sehr viel Zeit (ca. 1/2 Jahr) einplanen und es als letzte Möglichkeit einräumen.
Unverträgliche Tiere?
Wie wir Menschen, haben auch Kaninchen enge Freundschaften zu anderen Kaninchen. Ebenso gibt es immer Tiere, Charakter oder Kombinationen, die sie überhaupt nicht "riechen" können. Deshalb verträgt sich nicht jedes Kaninchen mit einem X-beliebigen anderen. Sollte es trotz einer richtig durchgeführten Vergesellschaftung außerhalb des Revieres zu Verletzungen kommen oder eines der Kaninchen stark unter dem anderen leiden, so hat es keinen Sinn sie "zwanghaft" zusammen zu halten. Zwar kann man auch Kaninchen aneinander gewöhnen, die sich gar nicht mögen, aber eine schöne Freundschaft entsteht dadurch nicht und oft entstehen auch später noch Probleme. Sie lernen lediglich miteinander zu leben. In großen Gruppen suchen sich die Kaninchen heraus, wen sie besonders mögen. Bei Kleingruppen sollte man als Halter bei der Zusammenführung auf ihr Verhalten achten und ggf. das neue Kaninchen zurück bringen (vorher abklären ob das möglich ist!) und ein passenderes suchen. Die Kämpfe, die zur Rangordnungsklärung nötig sind, haben jedoch nichts mit "nicht mögen" oder Unverträglichkeiten zu tun, sondern sind ganz normales Kaninchenverhalten.
Sollten Sie Probleme bei der Vergesellschaftung haben, so kontaktieren Sie uns. Wir bieten vor Ort oder bei Ihnen Zuhause Hilfe für Vergesellschaftungen an.
Viel Erfolg!
Wenn du diese Frage nicht bejahen kannst, braucht dein Kaninchen einen Artgenossen. Ein Mensch kann diesen niemals ersetzen. Deshalb ist in Österreich die Einzelhaltung von Kaninchen bereits gesetzlich verboten.
Bundesverband Praktizierender Tierärzte e.V.: "Kaninchen brauchen zum Wohlfühlen und für die gegenseitige Körperpflege die Gesellschaft mindestens eines weiteren Kaninchens, auf keinen Fall aber ein Meerschweinchen."
Bedenke
Auch wenn du vier Stunden am Tag dich intensiv mit deinem Kaninchen beschäftigst, ist es immer noch 20 Stunden jeden Tag alleine und einsam. Das entspricht 600 einsamen Stunden im Monat und 57.600 in einem ganzen Kaninchenleben. Auch gute Pflege und viel Beschäftigung können leider kein anderes Kaninchen ersetzen. Entscheide dich daher für ein zweites Kaninchen, um deinem Kaninchen ein glückliches Leben zu ermöglichen.
In Österreich und der Schweiz ist die Einzelhaltung von Kaninchen übrigens bereits verboten, in Deutschland wird eine neue gesetzliche Regelung angestrebt.
Was wissenschaftliche Studien uns über die Einzelhaltung verraten
Allein lebende Kaninchen bewegen sich weniger als Kaninchen in der Gruppe. Zudem fressen sie aus Langeweile, so dass es schneller zu Übergewicht kommen kann. Bei den einzelnen Kaninchen in einer Studie wurde extremes Gitternagen (und andere Verhaltens-Auffälligkeiten) festgestellt, bei den Kaninchenpaaren war es hingegen nicht bekannt. Trotz diverser Rückzugsmöglichkeiten zogen es die Kaninchen vor, sich zum Artgenossen zu legen.
Gibt es unverträgliche Kaninchen?
Mir wurden schon sehr viele scheinbar unverträgliche Kaninchen vorgestellt. Bisher ist mir aber bei all diesen Kaninchen gelungen, einen passenden Partner zu finden mit dem es aufblühen konnte. Daher lautet mein bisheriges Fazit: Jedes Kaninchen kann einen Partner finden! Wer trotzdem meint, ein unverträgliches Kaninchen bei sich zu haben, der kann gerne mit mir Kontakt aufnehmen und ich werde es (voraussichtlich) erfolgreich vergesellschaften.
Oft brechen Kaninchenhalter vorzeitig die Zusammenführung ab weil es zu Kämpfen kommt. Kämpfe und Fellflug gehört jedoch zu jeder Zusammenführung dazu, anders können Kaninchen nicht ihre Rangordnung klären. Zudem versteht sich nicht jedes Kaninchen mit jedem anderen. Manchmal muss man zwei oder drei verschiedene Kaninchen ausprobieren. Meistens klappt es jedoch auf Anhieb. Weitere Gründe für eine nicht erfolgreiche Zusammenführung können falsche Kombinationen oder eine nicht artgerechte Haltung und ein ungeeigneter Ort für die Vergesellschaftung sein.
Bundesverband Praktizierender Tierärzte e.V.: "Das wohl häufigste Problem in der Heimtierhaltung ist Eintönigkeit und damit einhergehende Langeweile. Verhaltensstörungen sind oftmals die Folge. Eine kaninchengerechte Haltung sollte deshalb – wie jede andere Tierhaltung auch – für Abwechslung und Umweltreize sorgen. Wesentlich für das naturgemäß in Sippen lebende Kaninchen ist dabei der Kontakt zu Artgenossen. Der Anteil des Sozialverhaltens am Gesamtverhalten beträgt bis zu 50% der gesamten Tagesaktivität. Für die Heimtierhaltung sind zwei oder mehrere gleichaltrige Kaninchen, die im günstigsten Fall frisch abgesetzt vom Muttertier als Gruppe eingesetzt werden, ideal."
Mein Kaninchen hat ein Meerschweinchen als Partnertier!
Leider wird immer noch in Zoohandlungen und Privat empfohlen, ein Kaninchen zusammen mit einem Meerschweinchen zu halten, damit es nicht einsam ist. Diese beiden Tierarten sind "gemeinsam einsam".
Es ist jedoch möglich mindestens zwei Meerschweinchen mit mindestens zwei Kaninchen in einer Gruppe zu halten!
Die momentane Seuchenlage:
Es besteht eine hohe Gefährdung deutschlandweit! Fahren Sie lieber weiter, als auf die Impfungen zu verzichten! Impfen Sie unbedingt auch alle Innenkaninchen. Die chronisch kranken Kaninchen können mit Filavac in der Regel problemlos geimpft werden (bitte mit dem Tierarzt besprechen).
Erreger: Leporipoxvirus myxomatosis (Pockenvirus)
Übertragung: Durch direkten Kontakt zu kranken Tieren oder indirekt durch Stechmücken, den Kaninchenfloh, Milben und andere Insekten oder kontaminiertes Futter bzw. andere Gegenstände.
Symptome: Gerötete, weiche Schwellungen (Myxome) an Augenlidern, Lippen, der Nase, den Genitalien usw., Augenausfluss, Atembeschwerden, Abmagerung, Nahrungsverweigerung, Schluckbeschwerden, schlechter Allgemeinzustand und schließlich der Tod. Desweiteren sind versch. mildere Verlaufsformen bekannt mit weniger auffälligen Symptomen wie Unfruchtbarkeit, Flecken etc.
Therapie: Sehr schlechte Prognose, daher wird oft von einer Behandlung abgeraten, meist verläuft die Maxomatose tödlich. Bei sehr milden Verlaufsformen kann eine Behandlung versucht werden, überlebende Tiere sollten allerdings nur mit anderen "Überlebenden" vergesellschaftet werden (ansonsten besteht Ansteckungsgefahr)! Die Myxomatose wird smptomatisch behandelt (Antibiotikum, Infusionen etc.), eine Notimpfung ist nicht sinnvoll.
Zugelassene Impfstoffe in Deutschland (Lebendimpfstoffe): RIKA-VACC Myxo , RIKA-VACC RHD, Eravac RHD, FATROVAX RHD, Zugelassene Doppelimpfstoffe (Kombi mit RHD): NOBIVAC MYXO-RHD, NOBIVAC PLUS MYXO-RHD, RIKA – VACC Duo [Paul Ehrlich Institut, 2023]
Was bewirkt eine Impfung?
Die Schutzimpfungen bieten keinen Schutz vor Myxomatose (wie oft fälschlich angenommen!), sondern mildern im Falle einer Infizierung laut Impfstoffherstellern lediglich den Krankheitsverlauf ab. Egal ob geimpft oder ungeimpft, können Kaninchen an der Myxomatose erkranken, bei Kontakt mit dieser. Geimpfte Kaninchen haben im Schnitt allerdings einen milderen Krankheitsverlauf und somit bei entsprechender Behandlung eine größere Überlebenschance. Einige Menschen fordern, Kaninchen, die an Myxomatose erkranken, grundsätzlich einzuschläfern, da es sich um eine schwere Erkrankung handelt und auch bei milderem Verlauf und guter Behandlung das Tier gequält wird, allerdings gibt es auch in seltenen Fällen extrem milde Verläufe, die das Kaninchen bei entsprechender Therapie gut und ohne Qualen übersteht. Wichtig ist auch zu wissen, dass erkrankte Tiere nach der Genesung weiterhin das Virus ausscheiden, also zu seiner Verbreitung beitragen und auch andere Kaninchen gefährden, sie sollten eine Weile (min. ein halbes Jahr) nur mit ebenfalls infizierten Tieren zusammenleben. Entscheidet man sich für die Einschläferung, wenn ein Tier Myxomatose bekommt, wäre die Impfung überflüssig, nur wenn man in diesem Fall kämpfen möchte, ist sie sinnvoll, da der Krankheitsverlauf dann milder sein kann (= höhere Überlebenschance).
Impfstoff-Wirkung
"Zur aktiven Immunisierung von Kaninchen ab einem Lebensalter von 5 Wochen um die Mortalität und die klinischen Symptome der Myxomatose zu verringern sowie um die durch die Hämorrhagische Krankheit der Kaninchen verursachte Mortalität zu verhindern. Beginn der Immunität: 3 Wochen; Dauer der Immunität: 1 Jahr"
Quelle: Impfstoff-Hersteller NOBIVAC
"Im vergangenen Jahr hatten zahlreiche Züchter in ihrem Bestand die Kaninchenseuche Myxomatose obwohl die Tiere geimpft waren. Viele Tiere haben die Seuche nicht überstanden, einige haben jedoch überlebt und sind jetzt wieder wohlauf. Sie haben aber kleine vernarbte Stellen auf der Nasenkuppe (leichte Verschorfung)."
Quelle: Achim S. LV Berlin-Brandenburg in einem Brief an den Impfstoffhersteller IDT Biologica
Erreger: Calici-Virus
Übertragung: Durch direkten Kontakt zu kranken Tieren oder indirekt durch Stechmücken, den Kaninchenfloh, Milben und andere Insekten oder kontaminiertes Futter bzw. andere Gegenstände.
Symptome: plötzlicher Tod, Tiere werden oft mit überstrecktem Kopf (in den Nacken geworfen) und blutiger Nase vorgefunden. Seuchenhaftes Massensterben. Organschäden, innere Blutungen, Atemnot, Erstickungsanfälle.
Therapie: Nicht möglich, zu schneller Krankheitsverlauf. Wenige Überlebende.
Therapie: Nicht möglich, zu schneller Krankheitsverlauf. Wenige Überlebende.
Zugelassene Impfstoffe in Deutschland (Totimpfstoffe): CASTOREX, CUNIVAK RHD, Lapimed RHD, RIKA – VACC RHD Achtung nur gegen RHD nicht RHD II
Zugelassene Doppelimpfstoffe (Kombi mit Myxomatose): NOBIVAC Myxo-RHD, CUNIVAK COMBO, Dercunimix, RIKA – VACC Duo [Paul Ehrlich Institut, 2005]
Achtung nur gegen RHD nicht RHD II.
Filavac VHD C+V wirkt gegen RHD/RHD 2 als Jahresimpfung. Eravac als ½ Jahr Impfung (muss Grundimmunisiert werden) wirkt gegen RHD II. Nobivac PLUS wirkt gegen RHD/ RHD2 und Myxomatose als Jahresimpfung. (Daten aus dem Internet unter Vorbehalt/ evtl Tippfehler)
Was bewirkt eine Impfung?
Die Impfstoffe gegen RHD verfügen aber über eine gute Wirksamkeit und wenige Nebenwirkungen. Sie sind der zurzeit am besten ausgereiften Impfstoff unter allen Kaninchen-Impfstoffen.
Erweiterung zur RHD II
Der RHD-Erreger ist ein Calicivirus, so wie auch einer der Erreger des Katzenschnupfens. Nachdem jahrelang nur das klassische RHD Virus auftrat, stellte man 2010 erstmals einen neuen RHD Erreger fest, der in Frankreich auftrat (RHD2-Virus), an diesen starben auch geimpfte Kaninchen. 2014 trat er erstmals in Deutschland auf (an Frankreich angrenzende Bundesländer).
Das Virus überlebt auch ohne Wirt unter günstigen Bedingungen gute sieben Monate, ist unempfindlich gegenüber jeglichen Witterungseinflüssen (selbst bei dauerhaften 80 Grad überlebt er zwei Tage lang – bei 20 Grad Raumtemperatur immerhin 14 Wochen). Das RHD2-Virus tritt nicht nur in den Sommermonaten, sondern leider auch im Winter auf.
RHD ist nicht mehr meldepflichtig und muss nicht angezeigt werden.
Wir impfen alle unsere Zwergkaninchen mit Filavac VHD C+V (RHD / RHD II) sowie Rika Vacc Myxo , diesen Schutz haben unsere Babyzwerge bei Auszug und sind somit bestens geschützt für den Start ins neue Zuhause.
Kurzhaarkaninchen müssen normalerweise nicht ständig gebürstet werden. Während des Fellwechsels ist jedoch tägliches Bürsten ratsam, um herausgefallene Haare zu entfernen. Langhaarkaninchen sollten jeden Tag mit einer weichen Bürste gebürstet werden.
Tut man dies nicht, kann das Fell an einigen Stellen verfilzen, es bilden sich erst kleine Knötchen bis hin zu verklebten Fellballen, die dann harausgeschnitten werden müssen.
Auch bei täglichem bürsten kann es mal zu kleinen Knötchen kommen. Wenn sich diese nicht vorsichtig ausbürsten lassen, dann lieber mit einer Kinderschere (runde Spitze) vorsichtig das kleine Knötchen herausschneiden, damit das Tier nicht mit kräftigem auskämmen gequält wird.
Baden sollte man Kaninchen nicht. Es sind schon von Natur aus sehr reinliche Tiere. Falls es dringend notwendig sein sollte, gibt es auch Trockenshampoos für Kaninchen und andere Kleintiere.
Das schwierigste an der ganzen Pflege, ist wohl das Krallen schneiden. Lassen sie es sich am besten schon einmal vom Züchter zeigen, oder gehen sie beim ersten Mal zum Tierarzt, damit Sie es von einem Fachmann gezeigt bekommen.
Wenn Sie es dann Zuhause das nächste Mal selbst machen, holen Sie sich am besten eine zweite Person dazu, die Ihnen hilft das Kaninchen zu fixieren. Besonders erwähnen möchte ich aber, dass es in jedem Fall einfacher ist die Krallen an einem "hellen" Tier zu schneiden.
Bei diesen Tieren kann man die Blutgefäße in den Krallen viel deutlicher sehen. Sollte bei einem schwarzen Tier das Blutgefäß in der einzelnen Kralle nicht sichtbar sein bitte niemals "auf Verdacht" losschneiden. Tipp: Nehmen Sie eine Taschenlampe und halten sie unter die Krallen, dann müssten die Blutgefäße normal auch sichtbar sein.
Aber wie gesagt, niemals auf Verdacht schneiden!!!!
Die Tiere können ganz schlimme Entzündungen an den Krallen bekommen, wenn die Blutgefäße getroffen werden.
Zudem ist es dann auch sehr schmerzhaft und ein Tier mit einer solcher Erfahrung wird sich bestimmt nie wieder die Krallen ohne Gegenwehr schneiden lassen.
Im Zweifelsfalle also immer lieber zum Tierarzt!!!
Mit einer Krallenschere- oder Zange die einzelne Kralle abklipsen. Dabei sollte man immer ein Stück (ca. 3 – 5 mm) vor dem Blutgefäß schneiden und niemals genau an der Stelle.
Täglich sollten man auch die Augen und Ohren anschauen. Sie sollten in jedem Falle sauber und ohne Verkrustungen sein. Kleinere Sandkörnchen im Auge kann man versuchen selber zu entfernen. Bei andauernden und größeren Verunreinigungen geht man schnellstens zum Arzt. Verklebte Augen und unsaubere Ohren deuten sehr oft auf Krankheiten hin und sollten vom Tierarzt untersucht werden.
Diese muss jetzt nicht unbedingt täglich kontrolliert werden, aber wenn sie Ihren Zwerg sowieso herausnehmen, können sie auch schnell mal drübersehen.
Schauen sie, dass die Afterregion nicht zu verschmutzt ist. Überprüfen sie dabei auch die Perianaltaschen. In den Perianaltaschen, die sich rechts und links vom Geschlecht befinden, sitzen die Leistendrüsen.
Aus diesen Drüsen sondern die Kaninchen ein leicht süßlich riechendes, schmieriges Sekret ab welches ihr persönliches Parfüm ist.
Sollte sich zu viel von diesem Sekret in den Taschen sammeln kann es zu Verunreinigen kommen, die dann von uns gesäubert werden müssen.
Dieses muss natürlich auch ganz vorsichtig geschehen. Man kann mit einem Wattestäbchen (evtl. mit lauwarmen Wasser anfeuchten)
vorsichtig die Verkrustungen entfernen.
Auch hier im Zweifelsfall lieber zum Tierarzt!
Das sind die wichtigsten Pflegehinweise. Nicht zu vergessen, dass sie auch täglich Ihr Kaninchen beobachten sollten, ob es richtig frisst, wie es sich verhält usw. Das alte Futter und die Hinterlassenschaften in der Toilette täglich aus dem Käfig/Stall entfernen. Den Wasser- und Futternapf täglich abspülen bevor man sie neu befüllt. Den Käfig/ Stall einmal im Monat richtig reinigen und desinfizieren(Spezielle Reinigungsmittel für Käfige!).
Das Einstreu und Stroh sollte aber schon einmal die Woche gewechselt werden, um Parasitenbefall zu vermeiden.
Fragen sie beim Züchter nach, ob die kleinen schon Frischfutter erhalten haben, ansonsten müssen Sie selbst die kleinen langsam daran gewöhnen.
Wir unterstützen Therapien tatkräftig und züchten geeignete Kaninchen für alle. Unsere Kaninchen sind wesensfest und sehr zutraulich, aus diesem Grunde hat sich unsere Zucht für diese Zusammenarbeit der Tiergeschützten Therapie qualifiziert.
– Einsatz: Altersheim, Krankenhaus, Kindergärten, Grundschulen sowie Hausbesuche
– Tiere beeinflussen die Gesundheit des Menschen sehr positiv
Es ist einfach schön zu wissen, dass Zuhause jemand auf einen wartet der einen liebt so wie man ist, der glücklich über jedes kleine Geschenk ist, sei es nur eine kleine Leckerei oder eine Streicheleinheit. Der nichts großes von einem verlangt und einen für alles dankbar ist.
Neueren Forschungsergebnissen zufolge sind Menschen mit Haustieren gewöhnlich gesünder und glücklicher als solche, die keine Haustiere halten.
Die Tiere werden nach intensiver Vorbereitung, im Alter von 6 Monaten das erste Mal mit in die Einrichtungen genommen, um sich an die fremden Gerüche (Desinfektionsmittel, Inkontinenzausdünstungen,…) zu gewöhnen. Zwei bis drei Monate später begleiten sie mich das erste Mal mit bei der Demenztherapie.
Die Arbeit mit behinderten Menschen ist noch mal etwas anderes und erfordert von Mensch und Tier große Ausgeglichenheit. Ich kann mir vorstellen mit Paul und der neuen Häsin später in dem Bereich zu arbeiten. Sie erscheinen mir dazu geeignet.
Deine Kaninchen werden nachher in der "qualifizierten tiergestützten Förderung von Menschen mit Behinderung" eingesetzt. Schwerpunktmäßig in der Therapie von Menschen mit Demenz aber auch im Kinder und Jugendbereich bei der Früherziehung.
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